Extrahieren, anreichern, teilen: der medicalvalues Ansatz für ein zentralisiertes diagnostisches Datenmanagement

Die steigende Relevanz von Daten im diagnostischen Prozess rückt die Bedeutung von Datenmanagementsystemen in den Vordergrund. Das medicalvalues Diagnostic Data Management System erweitert bestehende Laborinformationssysteme (LIS), um Sie bei der effektiven Implementierung einer Single Source of Truth und der vollen Ausschöpfung vom Potenzial Ihrer Daten zu unterstützen.

Der Wert und die Einschränkungen von Laborinformationssystemen

Daten spielen in allen Bereichen eines modernen Labors eine wesentliche Rolle, von der Auftragsverwaltung, der Testverfolgung und der Berichterstellung bis hin zur Qualitätskontrolle, Katalogisierung und Kommunikation mit Partnern und Kunden. Es ist zu erwarten, dass die medizinischen Daten in Zukunft noch komplexer und umfangreicher werden, da immer ausgefeiltere Test- und Diagnoseverfahren entwickelt werden. Mit der zunehmenden Bedeutung der Einbeziehung von Daten in den Diagnoseprozess und die Arbeitsabläufe im Labor sind Laborinformationssysteme (LIS) zu einer wesentlichen Infrastruktur in allen medizinischen Einrichtungen geworden.

LIS werden eingesetzt, um relevante Informationen zu verfolgen, zu organisieren und zu kommunizieren. Damit sind sie von entscheidender Bedeutung für die Effizienz und Effektivität eines jeden Labors, sowohl im Hinblick auf die internen Arbeitsabläufe als auch auf die Erfahrungen der Partner und Benutzer. Die Konfiguration und Nutzung moderner LISs ist jedoch nach wie vor komplex, fehleranfällig und zeitaufwändig, während das volle Potenzial der Labordaten oft ungenutzt bleibt. Aus diesem Grund bietetmedicalvalues eine Erweiterung klassischer LIS an, die darauf abzielt, Laborprozesse zu verbessern und eine bessere Nutzung der verfügbaren Ressourcen zu ermöglichen.

Das medicalvalues Diagnostic Data Management (DDM)

Das medicalvalues Diagnostic Data Management System basiert auf einer zentralen Datenbank, die auch als „Single Source of Truth“ bezeichnet wird und alle relevanten Informationen über die verfügbaren Analysen des Labors enthält. Um sicherzustellen, dass die gespeicherten und gemeinsam genutzten Daten konsistent, genau und aktuell sind, folgt das Funktionsprinzip von medicalvalues dem folgenden Schema: Informationen werden extrahieren oder aktualisiert, sie werden ergänzt und mit den relevanten Parteien geteilt. Gleichzeitig reduziert dieser Ansatz den manuellen Aufwand und die Zeit, die für die Synchronisierung von Informationen zwischen verschiedenen Anwendungen erforderlich sind, und schützt das System vor menschlichen Fehlern während dieses Prozesses. In den folgenden Abschnitten werden wir diese Schritte sowie ihre Integration in die bestehende Prozesskette von Labordatensätzen untersuchen.

Extrahierung von Daten aus verschiedenen Quellsystemen

Um eine zentralisierte Datenbank aufzubauen und zu betreiben, muss das System in der Lage sein, Daten aus verschiedenen Quellen zu importieren. Dabei geht es nicht nur um die anfängliche Integration der bestehenden Datensätze des Labors, sondern auch um zusätzliche Quellen, die während des Betriebs relevant werden, um das System auf dem neuesten Stand zu halten. Zu diesen Quellen gehören das bestehende Laborinformationssystem (LIS) des Labors sowie spezialisierte externe Datenbanken in Bereichen wie Radiologie, Onkologie oder Genetik.

Ein weiterer wichtiger Aspekt einer zentralisierten Datenbank ist die Möglichkeit, gespeicherte Daten zu bearbeiten und zu überschreiben. Um die Aktualität der Laborinformationen zu gewährleisten, ermöglicht das System das Hinzufügen neuer Analyten oder Geräte, Änderungen des Arbeitsablaufs (z. B. die Möglichkeit, Parameter intern zu messen) und automatische Anpassungen einzelner Kanäle. Die optionale Integration des (halb-)automatisierten medicalvalues Diagnostic Data Mappers in das System ermöglicht zudem eine intelligente LOINC-Kodierung der Datensätze und erleichtert so die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen.

Verarbeitung/Anreicherung der Daten

Anstatt medizinische Informationen einfach nur in einer zentralen Datenbank zu speichern, bietet das medicalvalues DDM die Möglichkeit, importierte Daten mit verschiedenen medizinischen und marketingrelevanten Informationen anzureichern. Die dokumentierten Analysen können mit Details wie Übersetzungen, Beschreibungen oder Abrechnungsinformationen angereichert werden, um sie für die jeweilige Zielgruppe (z.B. Externe, Mitarbeiter, Partnerlabore oder Kunden) verständlicher zu machen. Schließlich können auch dokumentierte medizinische Erkenntnisse, die für die gespeicherten Daten relevant sind, beigefügt werden, um sicherzustellen, dass wertvolle Informationen für die Nutzer an der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit verfügbar sind. Diese Erweiterungen des ursprünglichen Datensatzes können spürbare Auswirkungen haben und sowohl die Nutzbarkeit als auch den Wert der Labordatensätze erhöhen.

Verteilung & Visualisierung von zielgruppenrelevanten Informationen

Eine der wichtigsten Funktionen einer zentralisierten Datenbank ist die Möglichkeit, Informationen mit Partnern und Dritten zu teilen. Das DDM-System ermöglicht die Verknüpfung gespeicherter Informationen durch die Erstellung von Portfolios oder Sammlungen, so dass relevante Datensätze bestimmten Zielkanälen zugewiesen werden können. Beispiele für externe Kanäle, für die die gemeinsame Nutzung bestimmter Analysesätze relevant wäre, sind die Auftragserfassung, die Website oder das interne Portal der Einrichtung, Krankenhausinformationssysteme, medizinische und klinische Systeme oder ein gedruckter Katalog der Kompetenzen des Labors. In all diesen Szenarien kann die zusätzliche Struktur und Kategorisierung der zentralen Datenbank den Zugriff auf die benötigten Informationen sicherer, einfacher und praktischer gestalten. Gleichzeitig spart dieser Ansatz wertvolle Zeit und Mühe, die sonst für die separate Aktualisierung der relevanten Kommunikationskanäle aufgewendet werden müsste.

Direkter Nutzen von Diagnostic Data Management mit medicalvalues

Die Erweiterung bestehender LIS mit den Möglichkeiten des medicalvalues DDM kann erhebliche Vorteile für die internen Arbeitsabläufe des Labors sowie für dessen Fähigkeit, seinen Kunden eine praktische, klare und effiziente Erfahrung zu bieten, bringen.

Das DDM enthält Funktionen, die den Arbeitsablauf verbessern und vereinfachen, standardisierte Aufgaben automatisieren und komplexe Verfolgungsprozesse vereinfachen. Dadurch werden Ressourcen freigesetzt, indem das Personal von zeitintensiven Aufgaben entlastet wird, während das System gleichzeitig vor menschlichen Fehlern, die bei solchen Prozessen auftreten können, geschützt wird.

Das DDM dient als eine Single Source of Truth für alle relevanten Diagnosedaten. Da alle weiteren Anwendungen und Dienste Informationen aus einer zentralen Datenbank erhalten, kann die Datenkonsistenz über alle Kanäle hinweg sichergestellt werden, ohne dass die Informationen in jedem Kanal manuell aktualisiert werden müssen. Das bedeutet, dass die Daten, die mit Mitarbeitern, Partnern oder Kunden geteilt werden, korrekt und relevant sind, egal ob es sich um einen Katalog, ein Auftragserfassungssystem, eine Webseite mit Leistungsbeschreibungen oder andere verwandte Kanäle handelt.

Die Möglichkeit, Portfolios oder Analysesammlungen individuell zu gestalten, ermöglicht es den Nutzern, die angezeigten Daten entsprechend den Bedürfnissen ihrer Kunden zu personalisieren und anzupassen. Dies kann auch kundenspezifische Preisinformationen und zusätzliche Marketingdetails umfassen. Durch den Einsatz des medicalvalues DDM können Sie Ihren Kunden ein personalisiertes Erlebnis bieten und einen wichtigen Wettbewerbsvorteil schaffen.

Wesentliche Systemmerkmale

Um diese Vorteile zu erreichen, bietet medicalvalues eine Reihe von Software-Features, die die Erfahrung sowohl der Mitarbeiter als auch der Kunden verbessern können. Im Folgenden finden Sie einige der wichtigsten Funktionen:

Das DDM-System umfasst auch Funktionen zur Zusammenarbeit und Freigabe, so dass medizinische, Produktmanagement- und Marketing-Teams nahtlos zusammenarbeiten können. Die integrierte Benutzerverwaltung stellt sicher, dass nur autorisiertes Personal auf die Informationen zugreifen und sie bearbeiten kann.

medicalvalues bietet vorgefertigte Integrationen und erweiterte API-Funktionen, einschließlich der Möglichkeit, verschiedene Labor-(Sub-)Systeme zu verbinden, um die nahtlose Implementierung und Skalierung des DDM-Systems zu ermöglichen. Diese Funktion rationalisiert den Prozess der gemeinsamen Nutzung von Daten und stellt sicher, dass die Informationen für alle relevanten Parteien zugänglich sind.

Die integrierte Funktion zur umfassenden Informationsanreicherung ermöglicht es den Benutzern, Textinformationen, Bilder, Videos, Übersetzungen und kommerzielle Informationen hinzuzufügen und zu aktualisieren. Diese Funktion bietet einen detaillierteren und umfassenderen Überblick über medizinische Informationen und macht sie für die Nutzer leichter verständlich.

Die flexiblen Anpassungsoptionen der Plattform ermöglichen es den Laboren, benutzerdefinierte Datentypen und Beziehungen zu konfigurieren, ohne dass sie über Programmierkenntnisse verfügen müssen. Diese Funktion stellt sicher, dass sich die Plattform an die spezifischen Bedürfnisse jedes Nutzers anpassen kann.

Der DDM bietet Vorlagen für diagnostische Inhalte, mit denen die Benutzer ihre diagnostischen Inhalte für die Veröffentlichung auf ihrer eigenen oder einer auf medicalvalues basierenden Website anpassen können. Diese Funktion bietet eine einfache und effiziente Möglichkeit, medizinische Informationen mit Patienten, Partnern oder Kunden zu teilen.

Das integrierte (halb-)automatisierte Datenmapping ermöglicht die Konvertierung und das Mapping von Daten nach internationalen Standards wie SNOMED CT und LOINC. Dies ist ein wesentlicher Schritt in Bezug auf die Interoperabilität, da dadurch sichergestellt wird, dass die bereitgestellten Informationen über verschiedene Systeme und Länder hinweg konsistent und leicht verständlich sind.

Das große Ganze

Zusätzlich zu den oben erörterten Vorteilen eines „Single-Source-of-Truth“-Ansatzes ist es wichtig, die Rolle einer zentralisierten Datenbank im breiteren Kontext moderner Laborumgebungen zu betrachten. Daraus ergeben sich weitere Anforderungen an die ordnungsgemäße Integration des DDM, aber auch neue Möglichkeiten für die Nutzer, das Potenzial ihrer klinischen Datenbank voll auszuschöpfen. Der (halb-)automatisierte medicalvalues Diagnostic Data Mapper kann zum Beispiel den Bedarf an Standardisierung von Datensätzen vor dem Import in die Datenbank effizient abdecken. Darüber hinaus kann die Anbindung des diagnostischen Datenmanagements an die medicalvalues Diagnostic Intelligence wertvolle diagnostische Erkenntnisse über die untersuchte Probe liefern und so den Diagnoseprozess erheblich verbessern. Schließlich kann die medicalvalues Order Intelligence (Auftragserfassungssystem) die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und Laboren deutlich verbessern und so wertvolle Zeit und Ressourcen sparen.

Wenn Sie mehr über die Möglichkeiten des medicalvalues Diagnostic Data Management oder anderer medicalvalues Tools und Services erfahren möchten, kontaktieren Sie uns zur Vereinbarung einer Live-Demo.

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