Klassische DFÜ-Systeme (Datenfernübertragung) werden seit Jahrzehnten in Laboren und Kliniken eingesetzt, um Laboraufträge zu erfassen und Befunde zu übermitteln. Sie haben sich in der Praxis bewährt und bieten eine hohe Stabilität. Gleichzeitig entstehen jedoch durch den parallelen Einsatz moderner Order-Entry-Systeme häufig Doppelstrukturen, da diese heute meist ebenfalls die Rückübermittlung von Laborbefunden unterstützen. Dies führt langfristig zu unnötigen Redundanzen, zusätzlicher Wartung und erhöhten Lizenzgebühren.
Doppelstrukturen durch parallele Systeme
Ein wesentliches Problem klassischer DFÜ-Lösungen sind diese redundanten Strukturen, die durch die parallele Nutzung von Order-Entry- und DFÜ-Systemen entstehen. Laborbefunde werden oftmals doppelt verarbeitet oder gespeichert, was die Effizienz erheblich reduziert. Zwar sind etablierte DFÜ-Systeme in der Regel zuverlässig und stabil, doch je mehr Systeme parallel betrieben werden, desto höher wird zwangsläufig die Komplexität der IT-Landschaft.
Omni-Channel-Ansatz als flexible Alternative
Im Gesundheitswesen hat sich das Kommunikationsverhalten verändert: Ähnlich wie im eCommerce erwarten Ärzt:innen und Kliniken heute, dass sie flexibel zwischen verschiedenen Kommunikationswegen wählen können – von modernen Webportalen und mobilen Apps bis hin zu traditionellen Kanälen wie Fax. Eine zeitgemäße Laborinfrastruktur muss deshalb in der Lage sein, diese Vielfalt zuverlässig und zentral zu bündeln.
Der Omni-Channel-Ansatz bietet hierfür eine zentrale Plattform, die Praxisverwaltungssysteme (PVS), Krankenhausinformationssysteme (KIS), Kommunikationslösungen wie KIM sowie Webportale und mobile Anwendungen miteinander vernetzt. Durch diese Integration wird die technische Komplexität reduziert, da nicht mehr zahlreiche Punkt-zu-Punkt-Verbindungen gepflegt werden müssen.
Ereignisbasierte Verarbeitung für Konsistenz und Zuverlässigkeit
Ein zentraler Vorteil einer Omni-Channel-Lösung liegt in der eventbasierten Architektur, die sicherstellt, dass Daten konsistent verarbeitet werden. Wenn ein Befund beispielsweise bereits in einer Praxis vidiert wurde, erscheint er nicht erneut auf dem Smartphone eines Nutzers. Dieses Prinzip der Ereignissteuerung gewährleistet, dass alle Kanäle stets synchronisiert sind, insbesondere bei komplexen Strukturen wie großen Praxen oder Klinikstationen mit mehreren Nutzer:innen.
Zudem sorgen eventbasierte Systeme durch ihre Zwischenspeicherungsfunktion für eine hohe Ausfallsicherheit. Informationen gehen nicht verloren, wenn ein Kanal temporär nicht verfügbar ist. Unterstützt wird dies durch umfassendes Monitoring, das Probleme frühzeitig sichtbar macht – sowohl auf Laborseite als auch bei den angeschlossenen Einrichtungen.
Effiziente zentrale Datenhaltung und Standardisierung
Eine zentrale Datenverwaltung (Patientendaten, Einsenderinformationen, Testkataloge und Befunde) auf einer gemeinsamen Plattform reduziert Inkonsistenzen und unnötige Redundanzen. Dies senkt langfristig Entwicklungs- und Betriebskosten erheblich.
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Effizienz und Interoperabilität ist die Standardisierung mittels international anerkannter Kodierungen wie LOINC. medicalvalues unterstützt Labore aktiv bei diesem Prozess und sorgt damit für eine reibungslose Integration und Kommunikation über alle Kanäle hinweg.
Mit Lösungen wie dem medicalvalues Client oder der MIO-Laborbefundlösung bietet medicalvalues zukunftsfähige Technologien, die sich nahtlos in bestehende Strukturen einfügen.
Fazit
Das Omni-Channel-Konzept ermöglicht eine effiziente und flexible Ablösung redundanter DFÜ-Strukturen durch eine zentrale Integrationsplattform. So können Labore und Kliniken ihre Kommunikationsprozesse vereinfachen, stabil halten und zukunftssicher gestalten.