Top 5 Trends im Order Entry-Markt für 2024: Kundenbedürfnisse und Effizienz im Fokus

In der Welt der Labormedizin - einem digitalen Vorreiter im Gesundheitswesen - zeichnet sich eine dynamische Entwicklung ab. Speziell für das Jahr 2024 identifizieren wir Schlüsseltrends im Order Entry-Markt, die im deutschsprachigen Raum von besonderer Bedeutung sind.

Der Markt der Labormedizin hat sich in den letzten Jahren nicht zuletzt aufgrund der Pandemie stark gewandelt, doch im kommenden Jahr werden vor allem neue Technologien und Innovationen (z.B. Künstliche Intelligenz) viele Neuerungen für den Order Entry-Markt bringen:

  1. Digitale Transformation für kleinere Einsender dank moderner Order Entry-Systeme

Die digitale Leistungsanforderung über eine Order Entry-Lösung bietet enorme Vorteile für Labore sowie für Einsender, doch bisher werden insbesondere bei kleineren Einsendern die Laboruntersuchungen oftmals noch klassisch papierbasiert oder per DFÜ angefordert – teilweise weil ein Anschluss bisher aufgrund technischer Komplexität und der Lizenzstrukturen einiger Anbieter unwirtschaftlich war. Die Digitalisierung erreicht nun verstärkt kleinere Einsender. Moderne Order Entry-Systeme erleichtern diesen Übergang, indem sie einfache, benutzerfreundliche und kosteneffizente Lösungen bieten. Eine potenzielle Beschleunigung dieses Trends könnte durch neue Abrechnungsziffern für Order Entry entstehen.

  1. Spezialisierte Unterstützung für Medizinische Versorgungszentren (MVZs) und Fachärzt:innen

Medizinische Versorgungszentren und Spezialisten, wie Onkologen oder Nephrologen, benötigen maßgeschneiderte Lösungen. Labore können sich mit diagnostischer Exzellenz und nutzerfreundlichen Unterstützungsmöglichkeiten im Order Entry-Prozess differenzieren:

  • Diagnostik-Cockpit: Mit umfassenden Expertentools können Sie mit Ihrem Expertenwissen bei komplexen diagnostischer Fragestellungen unterstützen.

  • Unterstützung komplexer Arbeitsabläufe: Besondere Unterstützung in Bereichen wie Therapeutic Drug Monitoring (TDM), Genetik oder Antibiotic Stewardship (ABS) hilft bei Prävention, Diagnosestellung und Therapieüberwachung.
  • Einheitliche Benutzererfahrung:: Schaffen Sie eine Integration verschiedener diagnostischer Bereiche, um eine konsistente Experience zu bieten und durch Automatisierung und Innovation in den Prozessen zu entlasten.

  1. Omni-Channel-Ansatz für Patient:innen als Endkunden

Neben kleinen Einsendern und großen (spezialisierten) MVZs wird auch die Kundengruppe der Patient:innen als Endkunden (B2B2C und B2B) immer relevanter. Gleichzeitig haben Patient:innen als Laien andere Ansprüche und Bedürfnisse, sodass es einige Anpassungen braucht, um diese gezielt zu adressieren. Moderne Webshops erleichtern den Zugang. Gewährleisten Sie patientenfreundliche Informationsmaterialien und eine Befundauskunft in einem Patientenportal für direkten und verständlichen Zugang zu den Ergebnissen.

  1. Veränderte Rolle von Kliniklaboren

Kliniklabore übernahmen bisher oftmals eine Dienstleistungs-Funktion bei der Versorgung stationärer und ambulanter Fälle, doch haben faktisch eine sehr zentrale Rolle bei der Optimierung der innerklinischen sowie intersektoralen Versorgungsprozesse.

  • Integrierte Diagnostik: Insbesondere im Klinik-Umfeld existiert eine Vielzahl an zusätzlichen Patienteninformationen (z.B. Symptome, Vorerkrankungen, Laborwerte etc.). Diese können im Sinne einer integrierten Diagnostik genutzt werden, um mithilfe patientenindividueller Laboran- und -nachforderungen und Diagnosevorschlägen eine frühere und gezieltere Diagnosestellung zu realisieren.

  • Rationalisierungsdruck: Der ökonomische Druck auf Krankenhäuser in Deutschland potenziert sich über die letzten Jahre. Dieser ist insbesondere mit Effizienz und Effektivität in der Diagnostik zu begegnen. Ein Analyseinstrument ist der Einsatz von Dashboards zur Überwachung und Optimierung des Anforderungsverhaltens bei Klinikeinsendern (Erfahren Sie mehr in unserem Blogpost zur Optimierung klinischer Prozesse).

  • Anbindung externer Einsender Neben interner Unterstützung und Effektivitätssteigerung bei der Diagnosefindung ist die vermehrte Anbindung externer Einsender als weiteren Trend zu verzeichnen. Dies bietet zusätzliche Einnahmequellen.

  1. Bedeutung von Standards und Schnittstellen

Auch IT-seitig gewinnt die Diskussion um Standards und Schnittstellen an Bedeutung und kommt vor allem weiter in die Umsetzung: Insbesondere im Ausland sind international anerkannte Standards wie LOINC und FHIR bereits verbreiteter und auch in Deutschland fokussiert man auf die Implementierung und Weiterentwicklung (z.B. auch von Labor-MIOs (Medizinische Informationsobjekte)). Dabei werden unter anderem auch Bereiche wie die Mikrobiologie weiter ausdefiniert sowie Themen wie beispielsweise der Umgang mit Verläufen beim Laborwechsel oder das Geschäft zwischen unterschiedlichen Laboren (Fremdversand) beleuchtet.

Fazit

Die Trends für 2024 deuten auf einen Order Entry Markt hin, der von Innovationen, Integration und Effizienz geprägt ist. Ihre Meinungen und Erfahrungen zu diesen Entwicklungen sind für uns von großem Interesse. Welche Trends halten Sie für besonders relevant? Teilen Sie Ihre Gedanken und tragen Sie zum Dialog bei dieser spannenden Entwicklung bei.

Andere Themen

Innovation und Flexibilität im Labor: Modulare Ansätze für Laborinformationssysteme (LIS)

Die Labormedizin beeinflusst nahezu 70% der klinischen Entscheidungsfindung entlang des gesamten Versorgungsprozesses und nimmt eine zentrale Rolle bei der Prävention, Diagnosestellung und Therapieüberwachung ein. Diese Funktion bedarf eine moderne Ausstattung sowie Infrastruktur. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, sind viele Laborinformationssysteme (LIS) jedoch immer komplexer und kundenspezifischer geworden, was wiederum die Flexibilität und Innovationsfähigkeit in vielen Bereichen einschränkt. Doch wie könnte eine moderne LIS-Infrastruktur tatsächlich aussehen?

Weiterlesen »