MIO Laborbefund: Der zukünftige Weg der Laborergebnisse in die elektronische Patientenakte (ePA)

Die mio42 GmbH, welche gemeinsam mit der KBV die Verantwortung für die Spezifikation und Entwicklung der Medizinischen Informationsobjekte (MIOs) für den systemübergreifenden Austausch von Gesundheits- und Patientendaten übernommen hat, beschreibt im Rahmen des MIO Laborbefunds den zukünftig gesetzlich verpflichtenden Weg eines standardisierten Laborbefunds in die ePA und setzt dabei auf Industriestandards wie FHIR und LOINC. In den vergangenen Monaten wurde die Umsetzung des MIO Laborbefunds weiter konkretisiert. Die Kommentierungsphase ist abgeschlossen und die Einführung wird im zweiten Halbjahr 2025 erwartet.
MIO ePA Header

Laborbefunde in der elektronischen Patientenakte

Die elektronische Patientenakte (ePA) ermöglicht es, Gesundheitsdaten sicher und sektorenübergreifend verfügbar zu machen. Dies erlaubt es Ärzt:innen, Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und Pflegekräfte wichtige Vorbefunde in ihre Behandlungsprozesse zu integrieren und aktuelle Informationen hinzuzufügen.

Als Teil dieser Akte sorgt der MIO Laborbefund dafür, dass Laborergebnisse standardisiert und verlässlich zugänglich sind.

Medizinische Informationsobjekte (MIOs)

Medizinische Informationsobjekte (MIOs) können als “kleine digitale Informationsbausteine” [1] definiert werden und beschreiben grundsätzliche Konzepte sowie semantische und syntaktische Vorgaben für einen zukünftig digitalen Informationsaustausch im Gesundheitswesen. Nachdem im Jahr 2020 die MIOs Impfpass, Zahnärztliches Bonusheft, Mutterpass und U-Heft beschrieben wurden, werden nun u.a. die MIOs Impfpass, KH-Entlassbrief sowie der MIO Laborbefund erarbeitet.

Dabei einigen sich die involvierten Institutionen auf die fachlichen Inhalte und Strukturen der jeweiligen MIOs, die semantische Annotation und Codierung der Inhalte (Terminologiesysteme) sowie die syntaktische Umsetzung in FHIR.

Inhalte des MIO Laborbefunds

Im Rahmen der Definition des MIO Laborbefunds wurde eine Vielzahl von Aspekten diskutiert. Fest steht: Man setzt auf international anerkannte Standards wie LOINC zur semantischen Standardisierung und Identifizierung der Laboruntersuchungen sowie FHIR für den Datenaustausch.

Eine Einführung in die klinische Chemie ist für 2025 geplant. Weitere Module (z.B. für die Mikrobiologie) werden potenziell ab 2026 erwartet.

Die nachfolgende Abbildung visualisiert einen exemplarischen Befund [2] nach MIO-Standard:

Weitere Details können der offiziellen Seite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) entnommen werden:

Getting MIO-Ready mit medicalvalues

medicalvalues hat sich im MIO Arbeitskreis engagiert und intern entsprechende Vorbereitungen getroffen, um Sie nun optimal – und vor allem pragmatisch – auf die kommenden Änderungen vorzubereiten.

Wir bieten Laboren eine umfassende Beratung sowie ein komplettes Toolset:

  • Mit einem Connector zwischen LIS und ePA können wir die Laborbefundkommunikation gemäß des definierten MIOs realisieren und ermöglichen zudem den digitalen gesicherten bidirektionalen Austausch via KIM-Nachrichten (z.B. als sicherer und erlaubter Ersatz für Fax) über den Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI)

  • Mit verschiedenen Lösungen unterstützen wir bei der erforderlichen Datenaufbereitung (z.B. vereinfachtes LOINC-Mapping und FHIR)

Lassen Sie uns gemeinsam identifizieren, was für Ihr Labor aktuell notwendig ist, um sich in Bezug auf die verpflichtende MIO-Nutzung zukunftssicher aufzustellen.

Quellen:

[1]: https://www.kbv.de/html/mio.php (zugegriffen am 20.Juni)

[2]: https://mio.kbv.de/display/LAB1X0X0/Visualisierungen (zugegriffen am 20.Juni)

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